Schachfreunde Siemensstadt
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Schachfreunde Siemensstadt e.V.
Der Verein, der in dieser Rechtsform im Sommer 2004 gegründet wurde, setzt die seit dem Jahreswechsel 1912/13 bestehende Tradition des organisierten Schachspiels unter dem Dach der Firma Siemens fort.
Da der Verein eine ausführliche Online-Chronik anbietet (s. unten), soll an dieser Stelle keine vollständige und aktuelle Darstellung angestrebt werden.
Mannschaften
Der Verein nimmt in der Regel mit 3 Mannschaften an den Berliner Mannschaftsmeisterschaften teil. Stammplatz der 1. Mannschaft ist die 1. Klasse. 1998/99 spielte der Verein zuletzt in der Stadtliga.
Vorgänger und Vereinsstruktur
SK Doppelbauer
Der SK Doppelbauer wurde am 03.01.1913 gegründet und war eng mit dem Verein der Siemens- und Siemens-Schuckert-Beamten verbunden, einem Dachverband für verschiedene kulturelle und sportliche Aktivitäten der Belegschaft. Bereits dieser Verein war Mitglied des Berliner Schachverbandes und stand auch Außenstehenden offen. Auch nach Gründung eines neuen Vereins nach dem 1. Weltkrieg existierte der SK Doppelbauer außerhalb der Siemens-Strukturen bis ca. 1926 weiter.
SK Werner Siemens
Unmittelbar nach Ende des 1.Weltkriegs gründete sich unter dem Dach des oben genannten Beamtenvereins der Schachklub Werner Siemens. Die organisatorische Kontinuität zum SK Doppelbauer ist offensichtlich, eine personelle Kontinuität konnte bisher nicht belegt werden. 1931 wurde der Beamtenverein bei vergleichbaren Zielstellungen und Angeboten in die Kameradschaft Siemens umgewandelt.
SK Damenbauer
Der SK Damenbauer war eine Abspaltung vom SK Werner Siemens in den Jahren 1920 bis 1934. Nach seiner Auflösung kehrten die verbliebenen Mitglieder zum Hauptverein zurück, dem sie zum Teil noch über Jahrzehnte treu blieben.
SG Siemensstadt
Der Spielbetrieb beim SK Werner Siemens wurde bis Frühjahr 1944 aufrecht erhalten. Nach Ende des 2. Weltkrieges waren zunächst keine bürgerlichen Vereine zugelassen, sondern nur kommunale Sportgruppen. Als SG Siemensstadt begannen die schachlichen Aktivitäten bereits im Herbst 1945. 1949 trat diese Gruppe der SG Siemens bei.
SG Siemens
Der Kulturkreis Siemens nahm seine Arbeit im September 1947 auf, wurde aber schließlich erst im Februar 1949 formell zugelassen. Die Schachgruppe im Kulturkreis Siemens gehörte zu seinen Gründungsmitgliedern. Auch der heutige Verein gehört nach wie vor dem Kulturkreis an.
Schachfreunde Siemensstadt
Seit Juni 2004 existieren die Schachfreunde Siemensstadt als eingetragener Verein unter dem Dach des Kulturkreises.
Vorsitzende
- Arthur Lindemann, seit 1913 - auch noch ca.1926 Vorsitzender des SK Doppelbauer
- Dr. Bernhard von Tietze, 1919 bis 1925- Gründungsvorsitzender des SK Werner Siemens
- Alois Schropp, 1925 bis 1926 - nach kurzer Amtszeit verstorben
- Wilhelm Schettler - 1926 (dann in die USA ausgewandert, später wieder beim SK Damenbauer und SK Werner Siemens)
- Georg Rohrbach, 1927 bis 1944 - als Vorsitzender ab 1930 belegt
- Johannes Janzen, 1948 bis 1960 - mit einer Unterbrechung
- Walter Reiher, 1953 bis 1954
- Georg Meyer, 1961 bis 1979
- Manfred Leu, 1979 bis 1982
- Otto Seidel, 1983 bis 1989
- Roland Gase, 1990 bis 1997
- Jörg Steppat, 1997 bis 2001
- Thomas Binder, seit 2001
Weitere prägende Persönlichkeiten
Hier ist zuerst Manfred Leu zu nennen, der von 1961 bis 2006 als Spielleiter amtierte. Große Verdienste über die schachliche Leistung hinaus erwarben u.a. auch Dietrich Frische und Wülfing Etter.
Herausragende Spieler
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien genannt:
- Erhardt Adeler
- Lutz Bohne - 1963 Dritter der Berliner Jugendmeisterschaft
- Wülfing Etter - Berliner Seniorenmeister 1985 und 1986, 8x Vereinsmeister
- Thomas Glatthor - Rekordsieger fast aller internen Meisterschaften
- Brigitte von Herman - oftmalige Berliner Meisterin
- Gerald Hildebrand
- Rudolf Palme - Berliner Meister 1940, Nationalspieler von Österreich
- Friedrich Voigt
Langjährige Mitgliedschaft
Bisher konnten 7 Schachfreunde das seltene Jubiläum einer 50jährigen Mitgliedschaft feiern:
- Dietrich Frische, 1920 bis 1978 - einschl. seiner Mitgliedschaft beim SK Damenbauer
- Herbert Lemke, 1953 bis 2008
- Manfred Leu, 1953 bis 2006
- Georg Lübeck,1921 bis 1974
- Georg Meyer, 1936 bis 1991
- Wolfgang Nilius, seit 1956
- Otto Preuß, 1923 bis 1978 - Er wohnte im Brandenburgischen Umland, hielt den Kontakt zum Verein aber auch nach dem Mauerbau aufrecht und kehrte 1971 nach seiner Übersiedlung nach Westberlin in die Mannschaften zurück.
Bislang konnten weitere 7 Schachfreunde auf 40 Jahre im Verein zurückblicken und weitere 30 Mitglieder waren mindestens 25 Jahre lang dabei.
Regelmäßige Turniere
Die SF Siemensstadt nehmen regelmäßig (zur Zeit mit 3 Mannschaften) an der BMM teil.
Sie sind regelmäßig Ausrichter von Gruppen der Berliner Einzelmeisterschaft (Klassenturniere) und stellen Teilnehmer am Offenen Qualifikationsturnier sowie bei nahezu allen Offenen Turnieren in Berlin.
Die SF Siemensstadt sind Initiator und Rekordteilnehmer des seit 1981 ausgetragenen Westpokals.
Regelmäßig ausgetragene interne Turniere:
- Vereinsmeisterschaft
- Vereinspokal
- Vereinsmeisterschaft im Schnellschach
- Vereinsmeisterschaft im Blitzschach
- Blitzcup (monatlich mit Jahreswertung)
- Wülfing-Etter-Gedenkturnier
- Weihnachtsturnier
- Jugend-Weihnachtsturnier
- Siemens-Meisterschaft (für Mitarbeiter und deren Angehörige)
Nachwuchsarbeit
Die SF Siemensstadt betreiben eine sehr intensive und nachhaltige Zusammenarbeit mit dem Herder-Gymnasium im Westend. Die Mannschaften dieser Schule gehören regelmäßig zu den Medaillengewinnern der Berliner Meisterschaften. Größte Erfolge waren bisher eine Bronzemedaille (2009) und ein 5. Platz (2006) bei der Deutschen Meisterschaft der Schulen.
Die Schule wurde durch die Deutsche Schachjugend mit dem Qualitätssiegel "Deutsche Schachschule" ausgezeichnet.
Wegen der Konzentration auf die Schulmannschaften und die Integration der stärksten Spieler in die Vereins-Teams, sind große Einzelerfolge eher selten. Roland Pugliese wurde 2006 Berliner Vizemeister U14.