CFC Hertha 06
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==Zum Tode von Reinhard Rzepka zwei Nachrufe== | ==Zum Tode von Reinhard Rzepka zwei Nachrufe== |
Version vom 21. September 2011, 10:58 Uhr
Link zur Homepage der Schachabteilung des CFC Hertha 06 e.V.
Der Spielort befindet sich im Hinterzimmer einer alten Vereinsgaststätte, dem Sportheim an der Ecke Kamminer / Osnabrücker Str.
Wir spielen jeden ersten Donnerstag im ungerade Monat um 19:30 Uhr unser Blitzturnier. Gäste sind herzlich willkommen!
Wir haben seit der Saison 2007/08 ein Spielgemeinschaft mit dem SC Lavandevil e.V.
Wir nehmen in der Saison 2010/11 als SG Hertha / Lavandevil mit vier Mannschaften in folgenden Ligen: Stadtliga, Klasse 1, Klasse 2, und Klasse 4 teil
Inhaltsverzeichnis |
Dokumente
Wie auch in den letzten Jahren gibt es für die Vereinsmitglieder ein Saisonheft mit allen relevanten Daten für die Vereinsmitglieder Saisonheft 2011 / 2012
Zum Tode von Reinhard Rzepka zwei Nachrufe
Persönlicher Nachruf für unser Mitglied Reinhard Rzepka!
Völlig unerwartet erreichte uns die traurige Nachricht vom Ableben unseres langjährigen Mitglieds und Vorstands unseres Partner-Schachvereins Lavandevil, Reinhard Rzepka. Jederzeit stellte er uns Schachern, so weit es ging seine Räumlichkeiten zur Verfügung und nebenbei sorgte er auch für unser leibliches Wohl.
Reinhard wir werden Dich sehr vermissen!
Ein weiterer Nachruf von Wolfgang Stark:
Reinhard war ein kenntnisreicher Liebhaber und Förderer des Schachspiels. Es war bewundernswert, wie er neben der Leitung seines Restaurants noch Zeit für das Schach und den Verein fand. Das Lavandevil war über fast 20 Jahre ein fester Anlaufpunkt in meinem Schachleben. In Erinnerung bleiben wird mir sein 'Klasse', wenn jemand etwas Positives zur Diskussion beigetragen hatte. Niemals gab es ein unfreundliches Wort, wohl aber das ein oder andere Freibier für eine besonders herausragende Schachleistung. Es ist unfassbar für mich, dass er nicht mehr da ist.
Zum Tode von Erhard Andree Nachruf 1
Erhard Andree war seit 1953 Mitglied der Schachabteilung des CFC Hertha 06. Bereits kurz nach seinem Eintritt engagierte er sich im Vorstand der Schachabteilung. So bekleidete Erhard über viele Jahre hinweg alle Ämter des Vorstandes. Er war 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender, Spielleiter und Schriftführer. Wenn der Verein Hilfe benötigte war Erhard immer zur Stelle. Er war das Zugpferd, das sich vor den Wagen der Abteilung spannte. Sein Engagement ging über die Abteilungs- und Vereinsgrenzen hinaus. Im Gesamtverein war er Teil des erweiterten Vorstandes und wirkte an der Neugestaltung der Satzung mit, in der Fußballabteilung war er als Schiedsrichter aktiv und im Berliner Schachverband war er am Anfang der Ära Seppelt Schatzmeister. Das Vereinsleben bereicherte er nicht nur durch die schachlichen Aktivitäten. Erhard war maßgeblich an den freundschaftlichen Verbindungen zu den Schachvereinen in Kronach, Wolgast und Stukenbrock beteiligt. Diese Schachreisen schweißten den Verein eng zusammen. Im Jahr 2003 wurde er Ehrenmitglied des CFC Hertha 06. Erhard verstarb im Alter von 72 Jahren. In den letzten Jahren zog er sich aufgrund zunehmender körperlicher Beschwerden mehr und mehr zurück. Seine herausragenden Skatfähigkeiten werden uns in Erinnerung bleiben, fehlen wird uns seine freundliche und gesellige Art.
Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 18. August 2009, um 11:00 Uhr auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner Platz 2-4 in 12205 Berlin, statt.
Zum Tode von Erhard Andree Nachruf 2
Liebe Angehörigen,
liebe Trauergemeinde,
schön, dass wir alle da sind, um Erhard das letzte Geleit zu geben - ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Wenn ich jetzt vor euch stehe und das Wort an euch richte, so tue ich dies in dem Bewusstsein, dass die meisten von euch ihn sicherlich ungleich länger und besser gekannt haben als ich. Dass ich es trotzdem tue, liegt daran, dass es für mich nicht nur eine Ehrenpflicht ist, die ich ihm kraft meines Amtes schulde, sondern zugleich auch ein aufrichtiges Herzensbedürfnis. Als ich Mitte der achtziger Jahre bei Hertha eintrat, war er es, der sich um mich bemühte, mir den Aufnahmeantrag mitgab und mich als Vorsitzender der Schachabteilung herzlich im Verein willkommen hieß. Er gab dem Verein damals viel menschliche Wärme. Nun ist es an mir, mich stellvertretend für die Schachfreunde unseres Vereins - seines Vereins - von ihm zu verabschieden.
„Endlich von der Einsamkeit erlöst“ - so steht es in der Anzeige. Wenn ich mich so umsehe, mir Erhards geselliges Wesen vor Augen führe, erscheint es kaum vorstellbar, dass dieser Mann tatsächlich in Zurückgezogenheit, ja Einsamkeit starb. Und doch ist es die traurige und bittere Wahrheit.
Es erscheint widersinnig, tragisch und ungerecht.
Nicht dieser Mann,
nicht so,
nicht nach alldem was er für andere, für uns, getan hat.
Wir fühlen uns schuldig, weil wir es nicht vermochten ihn aus seiner Einsamkeit zu erlösen.
Allein: solche Schuldgefühle helfen nicht nur weder ihm noch uns, sie werden ihm auch nicht gerecht.
Vergessen wir nicht, Erhard war zeit seines erfüllten Lebens eine sehr, sehr starke Persönlichkeit. Er war noch keine zehn Jahre alt, als er schon einen Weltkrieg und den Verlust seiner Mutter zu bewältigen hatte. Eine glückliche Kindheit ist etwas anderes. - Seine Jugend wiederum war in erster Linie durch seine schwere Krankheit und seine damit verbundene mehr als unsichere Lebenserwartung und Zukunftsperspektive geprägt. Das alles ist verdammt viel für einen Teenager. Aber es hat ihn nicht umgebracht. Es hat ihn nicht gebrochen. Es hat ihn stark gemacht. - Sein Leben war mehr als hart. Aber er war härter.
Und dieser starke Mann hatte sich am Ende entschlossen sich zurückzuziehen und sich nicht helfen zu lassen - die ausgestreckte Hand nicht zu ergreifen. Er wollte ganz einfach nicht mehr. Irgendwann war sogar seine Kraft verbraucht. Er war müde geworden. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass er so in unserer Erinnerung verbleiben wollte, wie er jahrzehntelang für uns gewirbelt und gewirkt hatte. Und nicht so, wie er sich am Ende selbst sah und fühlte.
Gewiss: er hätte bestimmt auch ein längeres Leben haben können – aber schwerlich noch ein erfüllteres.
Und vielleicht sollten wir auch bedenken, dass auch alles hätte ganz anders kommen können. Schon 1953 hätte alles vorbei sein können, noch bevor es für Erhard überhaupt richtig losging. Die OP hätte zu seinem frühem Tod oder zur Querschnittlähmung führen können. –
Statt dessen schenkte sie ihm ein neues Leben aus welchem er verdammt viel machte.
Also tun wir ihm einfach den Gefallen und behalten ihn so in Erinnerung, wie er es verdient hat.
Blicken wir dazu an den Anfang zurück. Die meisten werden wissen, dass er 1953 in unseren Verein eintrat. Man kann sich also leicht ausrechnen, dass es als Teenager geschah.
Weniger bekannt dürfte demgegenüber sein, dass er Mitglied wurde ohne je zuvor im Verein gewesen zu sein. Es war kurz nach seiner erfolgreichen Operation, als er erstmals in seinem Leben eine dauerhafte Zukunftsperspektive hatte. Noch im Krankenhaus, in der Euphorie des Geretteten entdeckte er seine Liebe fürs Schachspiel und unterschrieb noch dort vor seiner Entlassung den Aufnahmeantrag. Er entschied sich für die Katze im Sack. Und die hieß damals Hertha.
Sie wurde vielleicht sogar zur Liebe seines Lebens. Das Kostbarste, was ein Mensch nämlich zu geben hat, seine Zeit, seine Aufmerksamkeit, seine Leidenschaft, seinen Glauben, seine Liebe, sein Herz und seine Seele schenkte er uns im Übermaß. In den folgenden Jahrzehnten bekleidete er im Laufe der Zeit alle Vorstandsämter der Abteilung. Er war Schriftführer, Spielleiter, 1. und 2. Vorsitzender.- In Wahrheit war er natürlich viel mehr als nur all das. Für mich, wie sicherlich für viele andere auch, verkörperte er den Motor, die Seele und das Herz unserer Abteilung. Von der Schnauze mal ganz zu schweigen.
Natürlich hat er sich in dieser Zeit auch mit spielerischen Erfolgen in den Annalen des Vereins verewigt. So war er 1972 unser Pokalsieger – an dieser Stelle scheint eine kurze, anerkennende Gedankenpause meinerseits angebracht – und 1975 unser Blitzmeister. - Auch um sein Geflügel für Weihnachten brauchte er sich regelmäßig nicht zu sorgen. Den Seinen gab’s der Herr beim Skat. Ich glaube übrigens für jeden Fehler, den ich ihm möglicherweise beim Schach hätte nachweisen können, hätte er sich problemlos mit drei belehrenden Hinweisen beim Skat revanchieren können. Wenn er denn gewollt hätte. Und das obwohl wir um einiges häufiger Schach als Skat spielten …
Das seine spielerischen Erfolge im und für den Verein an dieser Stelle eher nur eine Randnotiz darstellen, hat er sich selbst zuzuschreiben. Sein Ding war es nicht verbissen nur dem eigenen sportlichen Erfolg hinterherzujagen. Das Spiel war ihm heilig, nicht der Erfolg. Er konnte sich lächelnd auch dann an einer schönen Spielanlage oder eleganten Kombination erfreuen, wenn er am Ende seinem Mitspieler anerkennend die Hand reichen musste. Er konnte auch gewinnen, wenn er nicht als Sieger vom Tisch aufstand.
Seine größten Verdienste für den Verein bestanden zweifellos darin, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass auch andere, an dem Spiel, welches er liebte, Spaß und Freude haben und gegebenenfalls auch glänzen konnten.
Sein ehrenamtliches Engagement erstreckte sich neben der Abteilungsebene über den Gesamtverein, wo er als Teil des erweiterten Vorstandes beispielsweise auch an der Neugestaltung der Satzung mitwirkte bis hin zur Verbandsebene. Ach ja: vermutlich um nach all dem Sitzen noch einen Ausgleich zu haben, war er in der Fußballabteilung auch noch als Schiedsrichter aktiv. – Kurz: er war stets da, wo er gebraucht wurde. Er war „Mädchen für alles“ und „1. Diener des Vereins“. Seine schwere Kindheit und Jugend hatten ihn nicht nur stark, sondern – nachdem er sich aus den erdrückenden Fesseln seiner Krankheit befreit hatte – auch demütig werden lassen. Einfach zu leben, für viele von uns eine Selbstverständlichkeit, für ihn ein Gottesgeschenk, dessen er sich in Dankbarkeit bewusst war.
All dies gab ihm seine positive Einstellung, seine Power und seine lange Zeit endlos scheinende Energie. Und die setzte er wahrlich verschwenderisch für uns ein. Wozu hatte er das schließlich alles, wenn nicht, um anderen zu helfen, anderen zu dienen. Erhard Andree. Seine Initialen standen für: „erst andere“. Außer, wenn es um Arbeiten ging; dann standen sie für „Erhards Aufgabe“.
Onkel Erhard hat nie geheiratet. Und er hat auch keine Kinder im eigentlichen Sinne. Aber er ist seinem Spiel, seinem Verein, sozusagen seiner ersten Liebe treu geblieben und hat nun einen ganzen Verein voller Neffen.
So gesehen feierten Onkel Erhard und Tante Hertha 2003 goldene Hochzeit. Und wie das halt mit älteren, in Ehren ergrauten Pärchen so ist: man weiß dass es sie schon gegeben haben muss, bevor sie einander kennen lernten – aber man kann es sich irgendwie trotzdem nicht vorstellen. Erhard Andree hat über Jahrzehnte unsere Abteilung geführt – und meines Erachtens, wie kein Zweiter – geprägt.
Sein Engagement und sein Wirken waren vorbildlich. Ich glaube der Begriff „selbstlos“ trifft es ganz gut. Einer wie er kann 100 Egoisten aufwiegen. Mindestens! Er hatte ein Riesenherz. Und er wusste, dass man die wirklich wichtigen Dinge nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen erkennt. Dies mag ihm bei der Stellungsbeurteilung in der einen oder anderen Schachpartie zwar einen Streich gespielt haben. – Aber es machte ihn aus. Und für das Leben war es zweifellos die richtige Einstellung. –
Ich glaube nicht zuletzt auch deshalb sind wir jetzt alle hier.
Er hat im Vereinsleben mit seinen kleinen Füßen große Spuren hinterlassen.
Unsere Satzung enthält eine scheinbare Selbstverständlichkeit. Es heisst dort schlicht: Die Mitgliedschaft endet durch Tod. – Betrachtet man, wie Erhard durch sein Werk, die durch ihn mitgeschaffenen Strukturen und den durch ihn mitgeprägten Geist des Vereins, in diesem fortwirkt, ist man in seinem Fall jedoch geneigt zu sagen: Ausnahmen bestätigen die Regel!!
Vielleicht steht er jetzt irgendwo – vis-a-vis mit Petrus – an der Schwelle zu etwas Besserem, wo langjährige Weggefährten wie Paul Rösner oder Lutz Siebert sich schon auf ihn freuen ?!
Vielleicht hat er, wie vor 56 Jahren, in dem Bewusstsein, dass es jetzt erst richtig losgeht, den Aufnahmeantrag schon ausgefüllt in der Hand, bevor er seinen „neuen Verein“ auch nur einmal von innen gesehen hätte?!
Und wenn die da oben noch einen für den Vorstand brauchen:’nen besseren als unseren Erhard können sie gar nicht kriegen!!
Mögen ihn unsere dankbarsten und besten Wünsche bei seinem Schritt über die Schwelle begleiten und ermutigen!
Oder um es mit seinen – mit deinen – Worten zu sagen, lieber Erhard:
Springer HÜPF!!!
Springer HÜPF!!
Springer HÜPF!
Die Titelträger der Vereinsturniere des CFC Hertha 06
Liste der Titelträger der Vereinsturniere
Anekdoten
Mannschaftskampf vom 02.11.2008 Klasse 4 West
Nach vier Stunden Verteidigung hatte sich die schwarze Stellung endlich stabilisiert.
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Ausgangsstellung |
Nun geschah 1. hxg6 Txg6 und Schwarz, dachte er hätte alles erreicht, was er erreichen wollte.
Doch während diese Stellung auf dem Brett stand, gewann Schwarz zunehmend die Erkenntnis, dass er auf Txh6+ nicht mit seinem Turm wieder nehmen könne, wegen des drohenden Matts auf g7. Während diese Erkenntnis reifte zog Weiß tatsächlich 2. Txh6+? und Schwarz gab unverzüglich auf. Vielleicht hätte er einfach diesen "letzten" Zug ausführen sollen und er hätte seinen Irrtum bemerkt. Die Partie ist nun selbstverständlich einfach gewonnen für Schwarz. 2. ... Txh6+ (das Schach hatte er übersehen) 3. Kg2 Tg8 und der Rest wird wohl nicht mehr so schwierig.
Interessant ist nur, dass Schwarz nach vier Stunden Kampf ums Remis, nicht in der Lage war, schnell auf Sieg umzuschalten. Ein kurioses Ende einer Partie.